Folgen einer verfehlten Schulpolitik
28.04. 2020
Der FDP-Stadtverband sieht sich durch die neuen Anmeldezahlen zur Sekundarstufe I in seiner schulpolitischen Arbeit bestätigt. Die Hoffmann-von-Fallersleben Realschule ist als integraler Bestandteil des Schulangebotes in Höxter nicht mehr wegzudenken. Die Berücksichtigung des Elternwillens bei der Schulwahl ist nach Ansicht der Liberalen das wesentliche Element, um eine vernünftige und vor allem in der Bevölkerung akzeptierte Schulpolitik zu betreiben.
Die von Verwaltung und Politik seit Jahren betriebene Bevorzugung einer Schulform gegenüber einer anderen muss ein Ende haben. Der vom Rat betriebene Dirigismus mit Einschränkung der Zügigkeit und ein eventuell erforderliches Losverfahren an der Realschule dürften die einen oder anderen Eltern im Vorfeld veranlasst haben, ihre Kinder außerhalb Höxters beschulen zu lassen. Verwunderlich ist, dass seitens der Verwaltung davon ausgegangen wird, dass die noch fehlenden Anmeldungen der Sekundarschule zuzurechnen sind. Woher kommt dieses Wissen? Wie kommt es zu dieser gravierenden Fehleinschätzung bei den Anmeldungen für die Sekundarschule von knapp Minus 36%?
Dass nur 50 Anmeldungen für die Sekundarschule vorliegen, ist nach Meinung der Liberalen Ausdruck des Elternwillens. Offensichtlich findet diese Schulform bei den Eltern zumindest zur Zeit nicht den von Politik und Verwaltung gewünschten Anklang, dies ist zu respektieren.
Die Liberalen wünschen sich für die Höxteraner Schullandschaft ein breites Bildungsangebot, dass den Schülerinnen und Schülern jeden gewünschten Abschluss ermöglicht. Jede Schulform hat ihre Berechtigung. Dirigistische Eingriffe sind allerdings kontraproduktiv. Letztlich entscheidet der Elternwillen, der sich bei der Wahl der Schule in erster Linie an der Qualität des Unterrichts und des Schulkonzepts orientieren wird. Wird dieser umgangen oder nicht berücksichtigt, forciert das nur die Abwanderung in andere Städte. Dass mehr als jedes fünfte Kind außerhalb Höxters beschult wird, sollte genug Anlass sein, dass Schulen und die bildungspolitisch Verantwortlichen alles tun, um diese Quote zu senken. S. Presse
Dr. med. H.-Jürgen Knopf